- Die Hausmarken der Einwohner
von Vitte auf Hiddensee -
- Riesiger Hühnergott
- Hühnergötter
Von Hausmarken
An vielen Häusern
der Inseldörfer auf Hiddensee finden sich runenartige Zeichen, die gewisse
Ähnlichkeiten miteinander haben, aber doch durch kleine Differenzierungen zu
unterscheiden sind: vor vielen Generationen haben die Hiddenseer damit
begonnen, mit diesen Symbolen ihr Eigentum zu kennzeichnen; selbst Schafe
erhielten ein kleines Leinentuch ins Fell genäht, und wie eine Art von
Unterschrift wurden die Hausmarken auch als Lose bei der Verteilung
bestimmter Aufgaben in den Fischereigemeinschaften verwendet.
Vermutlich stammen diese
Kennzeichnungen aus der Zeit um 1200. Es gibt sie in abgewandelter Form auch
in Nordwestdeutschland und Westfalen. Die Hausmarken
sind nicht an einzelne Personen gebunden, sondern gehören zu jeweils einem
Haus und Hof. Wurde ein neues Haus gebaut, so durften die Nachkommen die
Hausmarke der Eltern "mitnehmen" und durch einen zusätzlichen Strich (die
sogenannte Afmark) ergänzen.
Diese Tradition ist auf
der Insel Hiddensee heute noch lebendig. Hier sehen Sie unsere Hausmarke:
Und Hühnergöttern
Der Hühnergott
ist ein Feuerstein mit Kalksteinhülle und mindestens einem
durchgehenden Loch, zumeist durch die Wasserströmung ausgespült.
Diese besonderen Steine, die auch heute noch begehrte
Sammelobjekte sind, wurden früher zu Ketten aufgereiht und in
Hühnerställe gehängt, um durch das Klappern Füchse und andere
Tiere abzuschrecken und dadurch die Hühner zu schützen.
Die Legende sagt, dass man einen gefundenen Hühnergott in die
Sonne halten und durch das Loch hindurch schauen soll - wenn man
sich dabei etwas wünscht, so wird es in Erfüllung gehen...